Arctium lappa L.
Rosskastanie
Die Samen der Rosskastanie schützen die Venen und verbessern den Widerstand der Blutkapillarwand gegen den Innendruck (Kapillardruck) sowie die Zirkulation der Lymphe. Sie haben antioxidative Eigenschaften und wirken gegen freie Radikale.
Überlieferte Anwendung
Im Jahre 1576 brachte der französische Botaniker Charles de l’Écluse einige Rosskastaniensamen aus Konstantinopel mit. Seit dem 18. Jahrhundert breitete sich der Baum in ganz Europa aus. Er wurde dabei sowohl aufgrund seiner medizinischen Eigenschaften, als auch wegen seines dekorativen Werts kultiviert. In Frankreich werden Rosskastaniensamen seit Ende des 19. Jahrhunderts zur Behandlung von Veneninsuffizienz und Hämorrhoiden verwendet.
Botanik
Die Rosskastanie ist ein großer, robuster Baum, der bis zu 30 m hoch werden und das Alter von 250 Jahren erreichen kann. Er ist in den gemäßigten Regionen Europas, Asiens und Nordamerikas beheimatet. Die Blätter sind fingerförmig gefiedert und bestehen aus fünf bis sieben Fiederblättchen. Die stacheligen Kapselfrüchte enthalten ein bis vier Samen. Die kugeligen Samen haben eine braune Samenschale mit einer großen, weißliche Stelle. Die Rosskastanie darf nicht mit der Edelkastanie (Castanea sativa Mill.) verwechselt werden.
Indikationen
- Hämorrhoiden
- Prävention von Venenerkrankungen
Anwendungseinschränkungen
Aufgrund mangelnder Daten wird von der Anwendung bei Schwangeren, während der Stillzeit sowie bei Kindern unter 18 Jahren abgeraten. Die Rosskastanie darf nur mit Vorsicht bei Patienten eingesetzt werden, die an einer Nieren- oder Herzinsuffizienz leiden. Die Einnahme von Rosskastanie muss mindestens drei Tage vor einem chirurgischen Eingriff ausgesetzt werden.