Passiflora incarnata L.
Passionsblume
Die Passionsblume wird von der European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP) als nervenberuhigend und als Einschlafmittel anerkannt. Zahlreiche Studien haben belegt, dass die angstlösende und beruhigende Wirkung der Passionsblume durch die Verbindung ihrer verschiedenen Inhaltsstoffe rund um die Glykosylflavone entsteht.
Überlieferte Anwendung
Angebaut wurde die Passionsblume bereits von den Azteken in Mittelamerika, wo sie im 15. Jahrhundert von spanischen Missionaren entdeckt wurde. Der Name Passiflora stammt vom lateinischen „passio“ (Passion) und „flor“ (Blume), also: „Blume der Passion“. „Incarnata“ bedeutet „die Fleisch Gewordene“. Die christlichen Einwanderer sahen in der Blüte die Passion Christi dargestellt: Die 3 Narben symbolisieren dabei die Nägel, die 5 Staubbeutel die Wundmale und der Fadenkranz die Dornenkrone. Der gestielte Fruchtknoten stellt den Kelch dar. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die beruhigende und krampflösende Wirkung der oberirdischen Teile entdeckt.
Botanik
Bei der Passionsblume handelt es sich um eine Schlingpflanze, die in Mittel- und Südamerika, aber auch im tropischen Teil Asiens und in Polynesien auftritt. Ihre solitären Blüten sind sehr groß (5 bis 9 cm). Die Frucht ist eiförmig und erinnert an einen kleinen, gelbfleischigen Apfel.
Indikationen
- Angstzustände, Nervosität, akuter Stress und Darmkrämpfe
- Schlafstörungen bei Erwachsenen und Kindern
Anwendungseinschränkungen
Nicht geeignet für Schwangere, während der Stillzeit sowie für Kinder unter 12 Jahren. Wechselwirkungen mit folgenden Medikamenten sind möglich: Anpassung der Dosierung erforderlich bei gleichzeitiger Gabe synthetischer Sedativa.