Arctium lappa L.
Mutterkraut
Mutterkraut hemmt die Histaminfreisetzung und die Prostaglandinsynthese, weshalb die Pflanze zur Vorbeugung und Therapie von Migräneanfällen eingesetzt wird. Als Wirkstoff wurde vor allem Parthenolid identifiziert, das zu den Sesquiterpenlactonen gehört. Parthenolid werden auch serotoninantagonistische Eigenschaften zugesprochen. Dies führt u.a. zur erwünschten Blockade des Brechzentrums und zur gehemmten Freisetzung von NO, um pulsierenden Kopfschmerz und Erbrechen zu verhindern.
Überlieferte Anwendung
Seit alters her wurde das in England unter dem Namen „Feverfew“ bekannte Kraut in der Volksheilkunde verwendet, u. a. bei Fieber, bei Menstruationsbeschwerden, im Wochenbett, gegen rheumatische Beschwerden, Magenschmerzen und Verdauungsstörungen. Die Indikationen des Altertums – Kopfschmerzen und Migräne – sind auch heute noch die wichtigsten Anwendungsgebiete des Mutterkrautes.
Botanik
Die aufrechte Pflanze gehört zur Familie der Korbblütler und hat einen starken, eher unangenehmen Geruch. Die Blätter sind ein bis zweifach fiederspaltig und nur zerstreut behaart. Die Blütenköpfe sind mit gelben Röhren- und weißen Zungenblüten in Doldenrispen ausgestattet. Vor allem an Wegrändern und an Mauern ist das Mutterkraut auf dem Balkan, in Südwestasien und im übrigen Europa verbreitet.
Indikationen
- Migräne (Therapie und Prävention)
- Schmerzen durch verschiedene Ursachen u. a. Menstruation, rheumatische Beschwerden, Verdauungsbeschwerden
Anwendungseinschränkungen
Nicht geeignet für Schwangere, während der Stillzeit sowie für Kinder unter 18 Jahren. Kontraindiziert bei Allergien gegen Korbblütler.