Vitex agnus-castus L.
Mönchspfeffer
Mönchspfeffer enthält Diterpene, wie Rotundifuran und Clerodadienol, die die Prolaktinfreisetzung ähnlich wie Dopamin hemmen. Genutzt wird diese Wirkung vor allem zur Therapie des prämenstruellen Syndroms. So konnte eine signifikante Milderung der Symptome Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen und Spannungsgefühle in den Brüsten gezeigt werden.
Überlieferte Anwendung
Schon im Mittelalter sollen die Früchte des Mönchspfeffers als Anaphrodisiakum besonders Nonnen und Mönchen die Einhaltung des Keuschheitsgelübdes erleichtert haben, woher auch der Name Mönchspfeffer rührt. Außerdem wurden die Früchte schon damals bei mangelnder Milchbildung und bei klimakterischen Beschwerden eingesetzt.2 Die Früchte wurden wegen ihres scharfen Geschmacks auch als Pfefferersatz genutzt.
Botanik
Der sommergrüne Strauch hat fingerförmig fünf- bis siebenfach gefiederte, gestielte, lanzettliche Teilblätter, die unterseitig weißfilzig sind. Die Blüten sind klein, weiß-rosa bis blau-violett und in dichten, endständigen, ährenartigen Blütenständen zusammengefasst.2 Die kleinen, fleischigen Früchte sind rötlich bis schwarz und werden 3 bis 5 mm groß.4 Beheimatet ist der Mönchspfeffer im gesamten Mittelmeergebiet bis nach Zentralasien. Er kommt bevorzugt in den Küstengebieten an Fluss- und Bachufern vor.
Indikationen
- Prämenstruelles Syndrom (mit Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen und Spannungsgefühlen in den Brüsten)
- Vermehrter Geschlechtstrieb
Anwendungseinschränkungen
Nicht geeignet für Schwangere, während der Stillzeit sowie für Kinder unter 18 Jahren. Kontraindiziert bei Frauen mit Brustkrebs-Risiko (Familie oder Vorgeschichte), hormonabhängigem Karzinom, Hyperöstrogenämie. Wechselwirkungen mit folgenden Medikamenten sind möglich: Dopamin- und Östrogen-Antagonisten.