Arctium lappa L.
Klette
Extrakte der Klettenwurzel wirken über verschiedene Mechanismen entzündungshemmend und antibiotisch. So werden u.a. weniger Leukotriene freigesetzt und es konnte eine verminderte Degranulation nachgewiesen werden. Die wesentliche Wirkkomponente ist Arctiin, das zu den Phenylpropanoiden gehört. Arctiin kann auch das Wachstum von Tumorzellen hemmen. Klettenwurzel erhöht außerdem die Harnmenge, weshalb sie auch zur Durchspülung bei leichten Harnwegsbeschwerden geeignet ist.
Überlieferte Anwendung
Bei Dioskurides wurde die Klette als Mittel gegen Gliederschmerzen erwähnt. Im Mittelalter hingegen wurde sie vorrangig als harn- und schweißtreibendes Mittel genutzt. Die Verwendung der antientzündlichen Eigenschaften der Klette, u. a. bei Blasenbeschwerden, Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, Ekzemen und schlecht heilenden Wunden ist bis heute erhalten geblieben.
Botanik
Die zweijährige Pflanze wird etwa 1 m hoch und hat große eiförmig zugespitzte Blätter. Die 4 cm großen Köpfchen bestehen nur aus rotvioletten Röhrenblüten und sind von zahlreichen Hüllenkelchblättern mit charakteristischen stachelspitzigen oder hakenförmig gebogenen Enden umgeben. Die Klette hat eine kräftige Pfahlwurzel. Heimisch ist sie in Europa, Nordasien und Nordamerika.
Indikationen
- Entzündliche Erkrankungen der Haut (u.a. trockenes Ekzem, Psoriasis, Rosazea, Akne)
- Leichte Harnwegs- und Verdauungsbeschwerden
Anwendungseinschränkungen
Nicht geeignet für Schwangere, während der Stillzeit sowie für Kinder unter 18 Jahren. Kontraindiziert bei Allergien gegen Korbblütler. Wechselwirkungen mit folgenden Medikamenten sind möglich: Blutzucker-Senker, Anpassung der Dosierung erforderlich bei gleichzeitiger Gabe von Anti-Diabetika, VB: Antikoagulanzien, synthetische Diuretika.