Vaccinium macrocarpon Aiton
Cranberry
Die Cranberry wird zur Vorbeugung wiederkehrender Harnwegsinfekte eingesetzt. Sie verhindert das Anlagern von E. coli-Bakterien in den Harnwegen. Außerdem senkt die Cranberry den pHWert des Urins, wodurch das Bakterienwachstum gehemmt wird. Da die Pflanze das Anhaften von Helicobacter pylori auf der Magenschleimhaut hemmt, wird sie auch in der Behandlung von Magenulcera eingesetzt. Wirkverantwortlich sind besonders ihre oligomeren Proanthocyanidine.
Überlieferte Anwendung
Bereits die Ureinwohner des amerikanischen Kontinents schätzten die roten Beeren als Nahrungs- und Heilmittel. Besonders die antimikrobiellen Eigenschaften fanden breite Anwendung. Noch heute ist die Cranberry ein traditioneller Bestandteil des Thanksgiving-Menüs der Amerikaner. In der Mitte des 19. Jahrhunderts begannen deutsche Ärzte, die Cranberry zur Behandlung von Harnwegsinfekten zu nutzen.
Botanik
Die ursprüngliche Heimat des immergrünen Zwergstrauchs sind die Hochmoore des östlichen Nordamerikas. Die Pflanze bevorzugt einen sehr sauren, feuchten und sandigen Boden und wird höchstens 20 cm hoch. Sie breitet sich strauchartig kriechend mit bis zu 2 m langen Sprossen am Boden aus. Die Blätter sind länglich eiförmig und glänzen an der Oberseite. Die Blüten sind 4-zählig und die rosa-weißen Kronblätter nach oben geschlagen. Die reifen roten Beeren sind 11 bis 14 mm groß und durch Lufteinschlüsse leicht schwimmfähig.
Indikationen
- Vorbeugung von wiederkehrenden Blasenentzündungen (durch E. coli)
- Vorbeugung wiederkehrender Magengeschwüre durch Helicobacter pylori
Anwendungseinschränkungen
Kontraindiziert bei Hyperurikämie (VB), Gallen- oder Nierensteinen (VB), Diabetes (VB: Aufgrund des in den Früchten enthaltenen Fruchtzuckers). Wechselwirkungen mit folgenden Medikamenten sind möglich: Warfarrin (Antikoagulanz, VB).